Lange suchten wir nach einem Land im asiatischem Teil der Welt, dass trotz Corona seine Landesgrenzen auf „relativ unkomplizierte“ Weise geöffnet hatte. Eigentlich stand Kambodscha nie so richtig auf unserer „Liste“ – wir wollten Thailand, Laos, Vietnam und Japan besuchen. Doch all diese Länder hatten ihre Grenzen geschlossen oder die Einreise wäre so schwierig gewesen, dass wir es gelassen haben. Für Thailand hätten wir 3 PCR-Test’s machen müssen etc. Also ab nach Kambodscha!
Einreise – unsere Reise nach Kambodscha
Wie ihr wisst, reisten wir von San Francisco nach Kambodscha. Die Hauptstadt heisst Phnom Penh und liegt etwas unterhalb der Mitte des Landes. Wir flogen mit einem Code-Share Flug von „American“ über Seattle und Seoul. Insgesamt waren wir über 30 Stunden unterwegs mit einem 4 stündigen Aufenthalt in Seoul. Unterwegs überschritten wir die Datumsgrenze, was zur folge hatte, dass wir am 29.1.22 um 10 Uhr Richtung Seoul abflogen und dort um 15 Uhr am 30.1.22 ankamen. Ein weiterer Traum von mir ging somit in Erfüllung: die Überquerung der Datumsgrenze. Ein kurze Notiz zu unserem Zwischenhalt in Seoul: Wir hatten das ganze Terminal für uns alleine, da aktuell fast niemand nach Seoul oder über den Flughafen reist. So ein Riesen Flughafen mit so wenig anderen Passagieren und so vielen geparkten Flugzeugen auf dem Vorfeld zu sehen, spiegelte uns die aktuelle Lage der Welt vor Augen.
Aber zurück zur eigentlichen Einreise
Für die Einreise benötigten wir einen PCR-Test und ein im Vorfeld beantragtes Visum. Das Visum „On-Arrival“ ist aktuell (Februar 2022) bis auf weiteres ausgesetzt. Das Online-Visum muss online beantragt werden und in ausgedruckter Form !!! in doppelter Ausführung mitgeführt werden (Man benötigt eines für die Ein- und eines für die Ausreise). Für das Visum benötigten wir zudem einen Nachweis über eine Krankenversicherung im Ausland zur Deckung evtl. Corona-Behandlungen. Alle Dokumente können auf der sehr gut gestalteten Seite hochgeladen werden und man erhält das Visum als PDF innert weniger Tage.
Bei unsere Ankunft mussten wir zuerst eine Gesundheitserklärung vorweisen und unseren Impfstatus vorweisen (Impfbuch). Anschliessend ging es durch den Zoll. Danach müssen alle die einreisen wollen, einen Corona-Schnelltest machen. Ist der Negativ, kann man sich ungestört im Land bewegen.

Unsere Ankunft in Phnom Penh und die ersten Tage
Vom Flughafen ging es durch die Nacht direkt zu unserem Hotel in Phnom Penh. Ich glaube man sah uns an, dass wir mehr als 30 Stunden Unterwegs waren – kurz einchecken, duschen und ab ins Bett.
Am nächsten Tag erkundeten wir die Stadt das erste Mal. Phnom Penh wirkt wie eine Mischung aus Moderne und Tradition, was einen speziellen Charm in der Stadt verbreitet. Moderne, gläserne Hochhäuser, teure europäische Autos und dazwischen „Verkaufs-Karren“ auf denen allerlei Waren wie Obst, schnelle Gerichte, Muscheln, etc. verkauft werden. Alte Gebäude aus der Kolonialzeit stehen neben kleinen Häusern aus Holz und modernen Hochhäusern.
In Phnom Penh treffen die beiden Flüsse Mekong und Tonle Sap aufeinander und trennen sich sogleich wieder. An der Uferpromenade bieten zahlreiche Ausflugsschiffe kleine und grössere Ausfahrten an. Entlang der Promenade reihen sich allerlei Restaurants, Hotels, etc. Ein Spaziergang lohnt sich, zumal es ein Schauspiel ist, den an- und ablegenden Fähren zuzusehen. So schnell wie möglich und so viele Autos, Tuk-Tuks und Roller auf die Fähre und ab an die andere Uferseite. Insgesamt verbrachten wir volle 3 Tage in der Stadt und fanden dies ausreichend.
In Phnom Penh haben wir unter anderem Folgendes angeschaut:
- Der Zentalmarkt, auf dem alles was man braucht entdeckt werden kann
- Nachtmarkt – der ab 17 Uhr zum flanieren und essen einlädt
- Strassenmärkte links und rechts am Strassenrand
- das Nationalmuseum, dass alte Statuen und weitere Sehenswürdigkeiten ausstellt
- verschiedene Tempel die in der Stadt verteilt sind
- Silk-Island, eine Seidenfarm in welcher der Produktionsprozess erklärt wird
- Der Königspalast, der besichtig werden kann (wegen Corona geschlossen aktuell)
- Der grösste und wichtige Tempel der Stadt: Wat Phnom
- Etc.




Weiterfahrt nach Kampong Cham
Von Phnom Penh aus reisten wir mit dem Minibus weiter nach Kampong Cham am Mekong. (Wie wir in Kambodscha fon A nach B Kommen siehst du am Ende dieses Beitrags)
Kampong Cham ist eine kleine Stadt die direkt am Mekong liegt. Während der Trockenzeit (November bis Ende März) wir eine ca. 700 Meter lange Bambusbrücke über den Mekong gebaut. Diese verbindet Kampong Cham mit einer kleinen Insel im Mekong. Auf der Insel kann man super spazieren gehen und viele Felder und schöne Gärten von der Strasse aus entdecken. Die Felder sind während der Regenzeit überflutet. So wird Schlamm etc. auf den Felder verteilt was als natürlicher Dünger wirkt. Dies ist in ganz Cambodia zu finden. Die Felder sind während der Regenzeit überflutet – was zu einem sehr gutem Wachstum der Pflanzen in der Trockenzeit führt. Rund um die Stadt gibt es mehrere Kautschukplantagen – die aber alle geschlossen hatten. Zudem kann der Männer- und Frauenberg mit jeweils einem Tempel auf der Spitze besucht werden (ca. 100 Stufen).

Kratie
Wir fuhren mit dem Bus weiter nach Kratie. Auch diese Stadt liegt direkt am Mekong und vom Hotel aus hatten wir eine super Sicht auf den Fluss und die Baggerschiffe die Sand aus dem Flussbett pumpten. Nahe Kratie leben die seltenen „Iriwaddy-Delfine“. Wir entschlossen uns die seltene Tiere (von denen noch ca. 30 Stück in diesem Gebiet leben) mit dem Kayak zu besuchen. Mit dem Transporter ging es ca. 20 Kilometer Flussaufwärts. Nach dem einwässern paddelten wir an verschiednen Sandbanken vorbei zu einem kleinen Wald mitten im Fluss. Dort machten wir einen Pause und genossen einen Snack. Auch durfte dort einen „Abkühlung“ im ca. 28 Grad warmen Mekong nicht fehlen. Anschliessend paddelten wir in das Gebiet, wo die Delfine leben. Es dauerte nicht lange und wir entdeckten sie: immer wieder tauchten sie kurz auf und holten Luft. Die Delfine haben ein „rundliches“ Gesicht und sind scheu (sie kommen also nicht zum Boot etc.) Da wir mit den Kajaks unterwegs waren, paddelten wir immer wieder nach Flussaufwärts und liessen uns durch das Gebiet treiben und beobachteten die Delfine beim jagen. Ein sehr schönes Erlebnis.

Von A nach B in Kambodscha
Wir fahren grössere Strecken mit dem Bus oder Minivan. Diese können Online (z.B. Vet Buntham) oder bei einer Niederlassung in fast jedem Ort gebucht werden. Besser ist es jedoch im Hotel nachzufragen: oft kennen sie jemanden, der jemanden kennt….. oder haben selber Partnerschaften mit dem einen oder anderen Transportunternehmen. Man sollte jedoch darauf achten, dass man einen VIP-Bus hat (so ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass du einen eigenen Sitzt im Bus hast und ihn nicht teilen musst). Wenn du an deinem Ziel angekommen bist, steht meist schon eine Traube TukTuk Fahrer vor der Bustüre und hoffen auf Kundschaft. TukTuk ist auch das Fortbewegungsmittel Nummer 1. Innerhalb einer Ortschaft oder einer Stadt kannst du das TukTuk per Handzeichen anhalten und deinen Zielort nennen. Wir haben den Preis immer im Voraus abgemacht. Unsere Faustregel war: pro Kilometer ca. 0.70 $ bis Maximal 1$. Wir informierten uns per offline Karte über die Distanz und konnten so den Preis besser verhandeln. Natürlich ist 1$ pro Kilometer wahrscheinlich ein Touristenpreis – wir haben jedoch mit vielen Leuten gesprochen und auch von den schwierigen Situationen gehört, die durch Corona in Kambodscha entstanden sind. Daher fanden wir den Preis für uns passend.
Ausflüge und Touren in Kambodscha machen
Für viele Ausflüge oder Touren brauchst du eine Guide der dich zu deinem Ziel fahren kann. Die wenigsten Ziele werden direkt in Laufweite deiner Unterkunft sein. Es ist üblich, dass dir TukTuk-Driver verschiedenen Touren und mögliche Ziele anbieten. Sie wissen oft was sehenswert ist und was unterwegs noch alles angeschaut werden kann. Je nach Hotel, schlägt das Hotel mögliche Routen vor und hat Partnerschaften mit TukTuk-Fahrern, die diese Touren zu einen abgemachten Preis anbieten. Je nach Distanz kostet ein Tagesausflug mit einen TukTuk-Driver ca. 20$ bis 30$. Dafür bist du den ganzen Tag unterwegs. Der Fahrer ist gleichzeitig manchmal auch Guide und kann dir viel erklären und wartet, wenn du dir die Sehenswürdigkeit anschaust, auf deine Rückkehr in seiner Hängematte, die er im oder ausserhalb des TukTuk’s aufgehängt hat. Wir haben oft mehrer Tage mit dem gleichen Guide/TukTuk-Fahrer verbracht. So entstanden Freundschaften und sehr gute Gespräche.

Auch deine Unterkunft hilft dir gerne bei der Vermittlung oder Organisation von Ausflügen. Oft kennen sie deine Ziele und können deinen Besuch organisieren z.B. bei Projekten die du besuchen möchtest, oder sie organisieren dir Tickets etc.
Zusammengefasst: Es lohnt sich mit deiner Unterkunft zu schauen – sie sind vor Ort und haben die Kontakte. Tagesausflüge können mit einem TukTuk-Fahrer unternommen werden für ca. 20$ – 30 $ je nach Länge und Distanz.
Natürlich kannst du auch einen Roller mieten – wir machen dies jedoch nicht. Wir kennen uns im Land nicht aus und oft sind die Verkehrsregeln (sie haben ihrer eigenen) ganz anders als unsere. Zudem sind viele Ziele gut versteckt und ohne gute Vorbereitung nur schwer zu finden. Und du kommst auch nicht so gut in Kontakt mit den Einheimischen – den viel Einblicke sind nur durch Einheimische möglich (Besuche kleiner Familienfabriken die z.B. Reispapier oder Reiswein auf traditionelle Weise herstellen).
