Marokko, nordöstlich Afrikas gelegen und durch viele Eindrücke geprägt. Direkte Lage am Atlantik, der Strasse von Gibraltar und ein kleines Stück am Mittelmeer. In Marokko selber trifft Moderne auf alte Traditionen. Junge Menschen orientieren sich an der Familie aber auch an modernen Einflüssen. Viele Gegensätze also die Marokko gekonnt vereint.
Unsere Reise:
Wir waren Ende April bzw. Anfang Mai für 3 Wochen in Marokko unterwegs. In der Zeit sind wir viel unterwegs gewesen und haben die vier Königsstädte Fès, Marrakech, Meknés und Rabat besucht. Auf unsere Reise haben wir auch das Atlas Gebirge, während der überfahrt nach Ouarzazate, überquert. Es gab so viel zu Entdecken in Marokko. Viel Tradition und auch Moderne Einblicke.
Anreise:
Marokko ist ca. 4 Flugstunden von Zürich entfernt. Es gibt Flüge die direkt nach Marrakech oder Casablanca fliegen. Wie sind über Madrid gereist da die Flugzeiten für uns die bessere Wahl waren. Der Preis für die Flüge schwankt immer wieder hin und her. Wir haben pro Person ca. 400 CHF bezahlt. Dazu muss gesagt werden, das wir nicht von Marrakech sondern von Tanger aus zurück geflogen sind.
Visum:
Bei deiner Einreise erhältst du automatisch ein Visum für 3 Monate. Wie in vielen Ländern musst du bei der Einreise eine Karte mit Informationen von dir Ausfüllen. Passnummer, Adresse, Beruf etc. sind einige der Informationen die verlangt werden.

Transport vom Flughafen zu deiner Unterkunft:
Wir hatten das Glück, dass uns jemand vom Riad am Flughafen abholte. Da unsere erste Unterkunft der Reise direkt in der Medina (Altstadt) von Marrakech war, hätten wir diese auch nie alleine gefunden. Generell stehen beim Ausgang des Flughafen viele Leute die dir einen Taxifahrt anbieten möchten. Wenn du darauf angewiesen bist, wirst du einen überteuerten Betrag zahlen müssen. Mit dem Bus wird die Reise in die Stadt eher kompliziert.
Das gute wenn du dir ein Taxi nimmst ist, der Taxifahrer ist bemüht, dich an das Ziel zu bringen. So kann es auch sein, dass er plötzlich anhält und dir einen fremden vermittelt der dich durch die engen Gassen direkt zu deinem Hotel oder Riad (Traditionelles Haus – sehr zu empfehlen) bringt. Natürlich ist er froh wenn du ihm etwas zusteckst.
Unterkunft in Marokko:
In Marokko sind die meisten Unterkünfte Riads. Riads sind traditionelle Häuser welche um einen meist gegen oben geöffneten Innenhof gebaut sind. Die Unterkünfte sind sehr traditionell Eingerichten und dekoriert. Oft haben sie nur 3-5 Zimmer die vermietet werden. Durch die so entstehende nähe erhält man viele Tipps und Einblicke in den Tagesablauf der Einheimischen die in der Unterkunft tätig sind. Meist ist es eine Familie, die das Riad betreibt. Persönlich würde ich unbedingt empfehlen ein Riad als Unterkunft auszuwählen. Nicht nur, da diese oft sehr Zentral in der Medina gelegen sind, sonder auch weil du so den Einheimischen sehr nahe sein kannst.
Buchen kannst du das Riad über das Internet. Ein Riad auf gut Glück in der Stadt zu suchen empfehle ich dir nicht. Oft sind die Eingänge nur sehr klein angeschrieben und du wirst mühe haben so ein gutes Riad zu finden. Bewertungen anderer Reisenden, kann dir helfen eine gute Wahl zu treffen. Generell kann gesagt werden, das ein Zimmer mit eigenem WC und Dusche pro Nacht ca. 50-70 CHF kostet. Dafür erhält man ein sehr geschmackvoll eingerichtetes Zimmer, ein Frühstück und viele Tipps etc. -Natürlich auch den traditionellen Minztee-
Von A nach B kommen:
Um in Marokko von einem Ort zum anderen zu kommen bieten sich viele Möglichkeiten an:
- Flugzeug
- öffentlicher Nahverkehrt (Bus)
- Busverbindungen im ganzen Land
- Bahnnetz
- Sammeltaxis
- ect.
Wir waren auf unserer Reise viel mit der Bahn und den Fernbussen unterwegs. Beide haben professionelle Internetseiten auf welchen man den Fahrplan studieren kann. Bus und Bahn ergänzen sich sehr gut. Viele der grossen Städte sind mit der Bahn gut erreichbar. Fast alle andern Städte oder wichtigen Dörfer erreichst du mit dem Busnetz.
Fernbus:
In Marokko gibt es zwei grosse Busunternehmen: CTM und Subr@tours. CTM ist eine private Gesellschaft und Subr@tours die staatliche Ergänzung zum Bahnnetz. Wir haben mit beiden Anbietern gute Erfahrungen gemacht. In den meisten Städten gibt es Knotenpunkte von wo aus die Buse starten. Dort kann man das Ticket kaufen und einchecken. Grosse Gepäckstücke werden abgegeben und in den Bus geladen. Handgepäck kann im Bus mitgenommen werden. Wir empfehlen dir, das Ticket für deine Busreise rechtzeitig zu kaufen. Die Busse sind meist ausgebucht und spontan einen Platz zu bekommen eher schwierig. CTM bietet hierfür ein eigenes App an mit dem du reservieren und auch zahlen kannst. So kannst du dir auch deinen gewünschten Sitzplatz sichern. Die Busse sind generell in einem guten Zustand und komfortabel.
Bahn
Die Bahn fährt mehr oder weniger pünktlich. Du kannst das Ticket direkt am Bahnhof kaufen und losfahren. Auch hier lohnt es sich das Ticket einen Tag voraus zu kaufen. Für lange Strecken lohnt es sich 1. Klasse zu buchen. Du hast mehr Platz im Zug und oft eine Klimaanlage. Zudem sind die Sitze bequem. In der 2. Klasse ist es oft eng uns sehr warm. In den meisten Zügen gibt es die Möglichkeit bei einem Zugbegleitet leckere Snacks und Getränke zu kaufen. Auf die Sauberkeit der 1. Klasse wird sehr viel wert gelegt. So kommt regelmässig ein Zugbegleiter vorbei und sammelt alles ein was rumliegt etc.
Sammeltaxis/Grossraum Taxis
Die normalen Taxis fahren nur in der Stadt. Um aus der Stadt heraus zu kommen musst du auf ein grand Taxi umsteigen. Diese stehen oft an einem Sammelplatz am Stadtrand. Ein lokaler Vermittler vermittelt die Fahrten. Mit einem solchen grand Taxi haben wir z.B. die alte römischen Siedlungen Volubilis nahe Meknès besucht. Der Vermittler vermittelte uns eine Fahrer der uns hinbringt, dort wartet und uns wieder zurück bringt. Das kostete uns ca. 300 Dh. (ca. 30 CHF) Der Vermittler bekommt natürlich auch einen kleinen Anteil der gerecht zwischen Fahrer und Fahrgast aufgeteilt wird.

Marrakech
Marrakech ist wohl die aufregendste Stadt der vier Königsstädte. Viele Reisende zieht es dementsprechend in die Stadt.
Wir begannen unsere Reise auch in Marrakech. Vom Flughafen mit einem Shuttle-Bus in die Medina und schon mitten im Geschehen der Stadt. In die Medina gelangt man durch eine der grossen Torbögen mit dem Auto. Zu Fuss gibt es mehr Zugänge.
Marrakech besticht durch seine Weltoffenheit und den eigenen Cham der Stadt. Treffpunkt der Stadt ist der Djemaa el Fna in der Medina. Auf diesem Platz spielt sich ein Grossteil des Lebens der Stadt ab. Geschichtenerzähler treffen auf Schlangenbeschwörer. Nachmittags werden riesige Stände aufgebaut bei welchen man Essen kann. Fisch, Schnecken, traditionelle Gerichte etc. Wenn man ein Jahr in der Stadt verbringt, kann man jeden Tag etwas anderes Essen. So viele Verschiedene Sachen gibt es. An den Seiten des Djemaa el Fna gibt es viele Cafés und Restaurants. Die meisten davon mit einem Rooftop. Die Plätze mit Sicht auf den Platz sind dementsprechend sehr begehrt. Es lohnt sich besonders in den Abendstunden auf ein Dach zu gehen; der Sonnenuntergang und die beginnenden Dunkelheit hüllen den Djemaa el Fna in ein fantastisches Licht.
Innerhalb der Medina findet sich alles für das Leben. In den kleinen Gassen in welchen Mofas etc. als Verkehrsmittel dienen, kann man viele traditionelle Gegenstände und Geschäfte entdecken. Ganze Produktionslinien kann man beobachten. So kann man die Gerberei besuchen und anschliessen über die Näherei in die Geschäfte kommen in denen die fertigen Kleidungstücke etc. angeboten werden. Besichtigungen werden von einheimischen Angeboten. Jedoch gegen Bezahlung.
Am Ende ein teures Vergnügen da man für jeden der einem eine Tür aufmacht oder etwas zeigt, zur Kasse gebeten wird. Selbst dem Jungen der beim Verkauf hilft, muss ein kleines Dankeschön bezahlt werden. Doch es lohnt sich.
Außerhalb der Medina zeigt sich Marrakech sehr modern. Geschäfte, die auch in Europa bekannt sich finden sich neben einheimischen Supermärkten etc. Elektrogeschäfte mit High-End Produkten sind neben edlen Autohäusern etc. Ein starker Kontrast zur Medina.
Der Bahnhof ist sehr Modern konstruiert und bietet Fernbusverbindungen und Zugverbindungen in das ganze Land an. Am besten erreicht man ihn von der Busstation oberhalb des Djemaa el Fna.
Umgebung von Marrakech
Marrakech biete sich als Ausgangspunkt für Zahlreiche Tages oder mehrtägige Touren an. Zahlreiche Anbieter bieten geführt Touren durch die Stadt oder in der Umgebung an. Wir machten einen Ausflug zu den bekannten Wasserfällen bei Ouzoud. Dies sind die höchsten Wasserfälle Afrikas. Ein weiterer Tagestrip brachte und über den Pass nach Ouarzazate und dem alten bekannten Lehmdorf Ait ben Haddou. Beide Ausflüge wahren sehr gut und dem Preis entsprechen. Gestartet wird meisten am Morgen vom Djemaa el Fna aus. Unsere Guides gaben sich viel Mühe alles zu erklären und zu zeigen etc.
Essaouira
Essaouira, am Atlantik gelegen, westlich von Marrakech, ist eine traditionelle Fischer- und Künstlerstadt. Der Hafen, direkt am Ende der Medina, bietet zahlreichen Fischerbooten in allen grössen, Sicherheit vor den Gezeiten und dem Meer. Traditionell und am wohl bekanntesten sind die kleinen blauen Fischerboote.
Wir hatten das Glück, dass uns ein einheimischer Fischer (natürlich gegen ein kleines Endgeld) alles gezeigt und erklärt hat. Er erzählte uns, dass die Fischer teilweise bis zu einer Woche! mit den kleinen blauen Schiffen unterwegs sind. Dabei haben sie immer einen zweiten Schiffsmotor dabei und kommen erst zurück, wenn das Schiff voller Fische ist. Je nach dem was gefischt werden soll, sind die Schiffe extra auf deren Einsatz modifiziert. Lange Leinen um Haie zu jagen oder grosse Netze um Schwertfische zu fangen. Die grösseren Schiffe sind, so spannend es tönt, nur kurze Zeit unterwegs. Sie haben grosse Fischschwärme im Visier und fahren sofort nach dem Erfolg wieder in den Hafen zurück, wo die Ladung gelöscht wird.
Direkt im Hafen kann man frischen Fisch kaufen oder den Händler beim verhandelt zuschauen. Achtung wegen den vielen Möwen, ich empfehle das Tragen einer Kopfbedeckung (Es sind so viele Möwen unterwegs; es ist nur eine Frage der Zeit bis man von ihrem Kot getroffen wird).
Die Medina von Essaouira ist sehr schön und klein. Ich empfand sie als genauso schön wie die Medina in Marrakech. In Essaouira gibt es viel Kunst und Stoffwaren zu kaufen. Essaouira hat man eher schnell gesehen da es relativ klein und kompakt ist. 2 Tage bzw. 1 Tag genügen um sich alles anzuschauen.
Rabat
Rabat ist die Hauptstadt Marokkos. Die Stadt wirkt sehr Modern und trotzdem traditionsbewusst. Die Medina ist relativ klein, trotzdem gibt es jede Menge zu Entdecken. Die Medina zieht sich bis an das Meer und wird auf einer Seite durch die Kasbah Oudaya begrenzt. Diese bietet eine herrlichen Blick über die Stadt und das Meer und ist ein teil der Medina mit vielen kleine Gässchen etc. Früher wurde die Kasbah Oudaya als Festung genutzt.
In Rabat befindet sich auch das Mausoleum von Mohammed V. und Hassan II. Diese waren Grossvater und Vater des heutigen marokkanischen Königs. Direkt daneben befindet sich der Turm Hassan. Ein Wahrzeichen Rabat’s aus dem 12. Jh.. Hier sollte eine grosse Mosche entstehen mit einem unvorstellbaren grossen Minarett welches sogar mit Pferden beritten werden konnte. Leider wurde es nie fertiggestellt.
In der Chellah, einem Teil der Medina welche auf römischen Grundmauern errichtet wurde, befindet sich ein liebevoll angelegter Garten/Park.
Casablanca
Von Rabat aus machten wir mit dem Zug einen Ausflug nach Casablanca. Casablanca scheint das Handelszentrum in Marokko zu sein. Die Stadt ist sehr international gehalten und modern aufgebaut. Sie beherbergt die grösste Moschee (Hassan-Moschee) des Landes. Die Moschee kann während einer Führung die vor Ort gebucht werden muss, besichtig werden. Bei der Führung wird man durch die Moschee selber und die darunterlegenden Waschräume geführt. Wir hatten das Glück, einen deutschsprachigen Guide zu haben. Ein Besuch lohnt sich sehr, 100’000 Menschen können hier gleichzeitig beten. Nach Mekka ist dies die grösste Moschee der Welt.
Stand Ende 2018